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Schaufenster Elektromobilität

Elektromobilität in der Bundesrepublik Deutschland sichtbar und erfahrbar zu machen: Mit diesem Anspruch startete die Bundesregierung im Jahr 2012 das Förderprogramm "Schaufenster Elektromobilität" und setzte hiermit eine zentrale Maßnahme des 2011 beschlossenen Regierungsprogramms Elektromobilität um. Ziel dieses Programmes ist es, "die deutschen Kompetenzen in den Bereichen Elektrofahrzeug, Energieversorgung und Verkehrssystem in ausgewählten, groß angelegten regionalen Demonstrations- und Pilotvorhaben systemübergreifend zu bündeln und sichtbar zu machen" (Schaufenster Elektromobilität o.J.), um hierdurch die Bundesrepublik Deutschland bis zum Jahr 2020 zum Leitanbieter für Elektromobilität zu entwickeln. In enger Zusammenarbeit von öffentlicher Hand, Industrie und Wissenschaft sollte, in so genannten "Schaufenstern Elektromobilität", die Vielfalt der innovativen Technologien der E-Mobilität potenziellen Kunden und der breiten Öffentlichkeit erfahrbar gemacht werden. In insgesamt vier "Schaufensterregionen" wurden zwischen 2012 und 2016 90 Verbundprojekte mit 334 Teilvorhaben durch die Bundesregierung sowie weitere Projekte durch Landesregierungen und zusätzliche Partner gefördert und unterstützt. Das gesamte Projektinvestitionsvolumen der bundesgeförderten Projekte belief sich hierbei auf knapp 300 Millionen Euro (ebd.).

Folgende "Schaufenster Elektromobilität" wurden von der Bundesregierung ausgewählt:

  • LivingLab BWe mobil (Baden-Württemberg)
  • Internationales Schaufenster Elektromobilität Berlin-Brandenburg
  • Unsere Pferdestärken werden elektrisch (Niedersachsen)
  • ELEKTROMOBILITÄT VERBINDET (Bayern-Sachsen)

Weitere Informationen zum "Schaufenster Elektromobilität" finden Sie auf der Seite: http://schaufenster-elektromobilitaet.org/de/content/index.html

 

Im Rahmen des Verbundprojektes "eRad in Freizeit und Tourismus" der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg war auch der Landkreis Goslar als Partner am "niedersächsischen Schaufenster Elektromobilität" beteiligt. Ziel dieses Verbundvorhabens war es, in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Hannover (LHH), der Hochschule Hannover (HH), dem VCD Verkehrsclub Deutschland Landesverband Niedersachsen e.V. (VCD), dem Naturschutzverband Niedersachsen e.V. (NVN), der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), der INSIDE M2M GmbH (INSIDE M2M) und der KEYMILE GmbH (KEYMILE) den Aufbau, den (Pilot-) Betrieb sowie die Evaluierung eines neuartigen Verleihsystems für Pedelecs und E-Motorräder zu erproben. In der Gesamtschau sollte ein Bild davon gezeichnet werden, welche technischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Faktoren die Akzeptanz einer nachhaltigen E-Mobilität fördern, welche sie behindern und wie die konkreten in den Projekten zu entwickelnden Produkt- und Dienstleistungsangebote erfolgversprechend ihren Weg möglichst nachhaltig in den Markt finden können.

Das Engagement des Landkreises Goslar in diesem Verbundprojekt dient vor allem der Sicherstellung der Mobilität in der Region sowie dem Ausbau der Region zu einer "Energie-Effizienz-Region" bis 2030 bzw. zu einer "100% Erneuerbare Energien-Region" bis 2050. Hierbei kommt dem Landkreis das vorhandene ausgeprägte Interesse und die Kompetenz verschiedener in der Region beheimateter Akteure zu Gute, wie beispielsweises das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN), die Technische Universität Clausthal, die Energie Ressourcen Agentur Goslar (ERA) oder die Landesfachklasse für Zweiradmechaniker in Seesen. Hinzu kommt die renommierte Volksbank Arena Harz mit ihrem einzigartigen Mountainbike-Streckennetz von 2.200 Kilometern Länge.

Die im Rahmen des Verbundprojektes im Landkreis Goslar entwickelten und umgesetzten Projekte finden Sie unter den folgenden Punkten: 


Elektromobilität im Harzer Tourismus - ein Handlungsfeld des Landkreis Goslar (Ergebnisse des Verbundprojektes "eRad in Freizeit und Tourismus")

© Harz-Agentur GmbH / Thomas Spöttl 

Pedelecs und e-Motorräder vervollständigen die Bandbreite der Elektromobilität. Im Projektverlauf haben (Moutainbike-) Pedelecs und e-Motorräder die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten der Elektromobilität in der Freizeit- und Tourismuswirtschaft im Harz nachhaltig unter Beweis stellen können. Mit den genannten Fahrzeugen wurde Elektromobilität im touristischen Zielgebiet erlebnisreich präsentiert und vermittelt. Der Harz mit seiner gebirgigen Topographie bietet für das "Erfahren" der Elektromobilität auf Zweirädern beste Voraussetzungen und konnte durch die emissionsfreie Form der Fortbewegung die Umwelt und Naturschutzziele der Region unterstützen. Die Untersuchungen im Rahmen des Verbundprojektes "eRad in Freizeit und Tourismus" zeigten sehr deutlich auf, dass der Vermietbetrieb sowohl von (Mountainbike-) Pedelecs als auch von e-Motorrädern in der Mittelgebirgslandschaft des Harzes bereits heute über ein erhebliches tourismuswirtschaftliches Nutzungspotenzial verfügt. Hierdurch kann der Landkreis Goslar zwei starke Säulen im niedersächsischen Harz - die Elektromobilität und den Tourismus - miteinander verknüpfen, um das (Mountainbike-) Pedelec und das e-Motorrad langfristig im Harzer Tourismus zu integrieren und damit einen Beitrag für einen ökologisch unbedenklichen Tourismus zu leisten.    

 

Harz-Agentur GmbH - Vermietbetrieb für e-Bikes

© Harz-Agentur GmbH / Thomas Spöttl 

Der Vermietpartner Harz-Agentur GmbH hat in der Projektlaufzeit neun Vermietstationen im niedersächsischen Harz in den Orten Clausthal-Zellerfeld (2), Altenau, Hahnenklee, Lautenthal, Braunlage, St. Andreasberg, Osterode und Seesen aufgebaut. Der Geschäftssitz der Harz Agentur GmbH liegt an der Altenauer Straße 55, in Clausthal Zellerfeld und dient gleichzeitig als zentrale Vermietstation im Vermietnetzwerk. Durch die Konversion des Gebäudebestands, einer ehemaligen Jugendherberge, an einem besucherattraktiven Standort, in unmittelbarer Nähe zu namhaften UNESCO Welterbestätten der Oberharzer Wasserwirtschaft, wurde eine besonders attraktive Anlaufstelle für das radtouristische Publikum geschaffen. Die dortige Vermietzentrale verfügt nunmehr über eine strategisch günstige Anbindung an das Routensystem der Volksbank Arena Harz mit seinen äußert reizvollen Hochlagen im Nationalpark Harz. Seit 2015 können die Pedelecs auch über ein Online-Buchungssystem reserviert werden. Zur Vermietung stehen zwei verschiedene e-Bike-Modelle bereit. Ein Modell mit einem 400 Watt-Akku und einer Reichweite von etwa 60 bis 70 km und ein Modell mit einem 600 Watt-Akku, welches eine Reichweite von ca. 90 bis 100 km besitzt.

 

MMS-Concept GbR - Vermietbetrieb für e-Motorräder

e-Motorrad Energica EGO
© MMS-Concept GbR / FF-Fotodesign 

Dem Vermietbetrieb MMS-Concept GbR mit Standort in Förste bei Osterode ist es gelungen, im Rahmen des Schaufensterprojektes das erste deutsche e-Motorrad-Vermietsystem in einer bergigen und ländlichen Region für Touristen und Bevölkerung zu etablieren. Der Vermietbetrieb und das Tourenangebot wurde im Jahr 2014 aufgenommen. Ab der Saison 2015 wurde die Fahrzeugflotte durch Brammo Empulse-Maschinen und Energica EGO- und EVA-Modelle aus Italien erweitert. Die Reichweite dieser Maschinen beträgt ca. 160 km, die Ladezeit in etwa 25 Minuten.

e-Motorrad-Modell "Energica EGO", ab der Saison 2015/2016 (vgl. Bild)

  • Gewicht: 208 kg
  • Leistung: 100 KW / 195 Nm
  • Höchstgeschwindigkeit: 240 km/h (abgeregelt)
  • Ladezeit: 3,5 Stunden oder mit Schnelllader CCS innerhalb von 24 Minuten auf mindestens 80%

 

© MMS-Concept GbR / FF-Fotodesign 

Das Tourenangebot umfasst zahlreiche Haltepunkte an den UNESCO-Welterbestätten im Harz, wobei zu jeder Welterbestätte vom Tourenguide detaillierte Hintergrundinformationen geliefert werden. Für Anwohner aus dem regionalen Umfeld werden darüber hinaus "Kurztouren" in den Abendstunden angeboten und dabei das Themenspektrum der Elektromobilität umfassend vermittelt. Die so genannten "Schnuppertouren", mit einer Länge von 40 bis 50 km, werden außerdem bei diversen Motorradmessen und weiteren Großveranstaltungen angeboten.

© MMS-Concept GbR / FF-Fotodesign 

Im Zuge der Schaufensteraktivitäten hat das e-Motorradprojekt der MMS-Concept GbR zudem europa- und weltweite Aufmerksamkeit erfahren, wobei im Rahmen der Netzwerkaktivitäten sowohl nationale als auch internationale Kontakte geknüpft wurden. Das hierbei angesprochene Publikum kam aus ganz Deutschland, Österreich, Skandinavien und den USA nach Förste.

Damit die e-Motorräder unterwegs auch auf umfangreicheren Touren durch den Harz problemlos geladen werden können, hat die MMS-Concept GbR überdies eine eigene Ladesäule an der Okertalsperre aufgestellt.

"Das Harzer Welterbe elektrisiert" - Tourenangebote zu den UNESCO Welterbestätten im Harz

© Landkreis Goslar 

In kaum einer anderen Region bestehen Weltkulturerbestätten in einer solch räumlichen Dichte wie im niedersächsischen Harz. In Kooperation mit der Stiftung Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft wurde daher federführend durch den Landkreis Goslar das Marketingprojekt "Das Harzer Welterbe elektrisiert" realisiert. Zur Erkundung der Welterbestätten im Harz wurden sechs e-Bike-Touren entwickelt. Eine e-Motorradtour verbindet zentrale Anlaufstellen des UNESCO Weltkulturerbes im Harz entlang des öffentlichen Verkehrswegenetzes. Das 2016 veröffentlichte Kartenmaterial bündelt das Gesamtangebot und gibt Hinweise zu Mietstationen sowie historische Erläuterungen zu den Welterbestätten. Für jede Tour ist außerdem ein separater Flyer enthalten.

Kommunale Plattform Elektromobilität Harz

Mit der Vision, bis 2020  mindestens eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen zu bringen, fördert die Bundesrepublik Deutschland mit einem Investitionsvolumen von mehr als zwei Milliarden Euro die Zukunft des elektrifizierten Antriebs. Als wesentliche Stellschraube eines effizienten und multimodalen Verkehrssystems bietet Elektromobilität in einer Ära neuer Effizienztechnologien die Chance, die energiepolitischen Ziele zu erreichen.

Die Elektromobilität kann einen Beitrag dazu leisten, diese Emissionen (CO2, Stickoxide und Lärm) auch auf lokaler Ebene zu reduzieren. Der Anspruch muss daher langfristig sein, im Rahmen der gesteckten klimapolitischen Ziele auch auf lokaler bzw. regionaler Ebene diese Emissionen ganz zu vermeiden. Die Stadt Goslar hat sich mit dem Antrag zur Förderung eines kommunalen Elektromobilitätskonzepts auf den Weg gemacht, dieses Vorhaben auf kommunaler Ebene zu beschleunigen und diese Thematik in ihre administrativen Handlungen zukünftig mit aufzunehmen.

Abschlussbericht des Projektes "Kommunale Plattform Elektromobilität Harz"