

Hausmüll- und Boden-/Bauschuttdeponie Bornhausen
Die Deponie Bornhausen liegt im Landkreis Goslar nördlich der Ortschaft Bornhausen im Bereich des Nordberges an der Bundesstraße 243. Bei den an die Deponie angrenzenden Flächen handelt es sich um bewaldete Gebiete und landwirtschaftlich genutzte Flächen. Die nächstgelegene Wohnbebauung befindet sich in südöstlicher Richtung ca. 100 m entfernt.
Die durch den früheren, unkontrollierten Sand- und Kiesabbau entstandenen Gelände-vertiefungen wurden in der Vergangenheit zum Teil mit Haushaltsabfällen, Schutt, Metallschlämmen und sonstigem Material, vornehmlich in zwei Bereichen westlich und südlich des jetzigen Deponiegeländes aufgefüllt (Altablagerungen außerhalb der eigentlichen Hausmülldeponiefläche).
Die Deponie wurde von 1974 bis 2000 betrieben. Die Sohl- und Böschungsdichtungen der älteren Bauabschnitte 1 und 2 bestehen aus Asphalt-bzw. Foliendichtungen, die Basisabdichtungen der Abschnitte 3 und 4 hauptsächlich aus mineralischem Dichtungsmaterial in Verbindung mit einer Dichtungsbahn.
Im November 2000 endete die Ablagerung von Siedlungsabfällen. Nach Erreichen der planmäßigen Endhöhe wurden die einzelnen Bau- bzw. Deponieabschnitte mit einer Oberflächenabdeckung versehen.
Die Abdeckung besteht in den Böschungsbereichen aus bindigem Bodenmaterial mit einer durchschnittlichen Mächtigkeit von 1-2 m. Im Bereich von Bermen und im Plateaubereich wurden vorrangig Bauschutt und nichtbindige Bodenmaterialien aufgebracht. Die Böschungen wurden begrünt und auch der obere Plateaubereich ist intensiv bewachsen.
Die Gesamtfläche der Deponie beträgt etwa 8 ha, der eigentliche Deponiekörper ist 6 ha groß. Insgesamt wurden ca. 1,61 Mio t Abfälle mit einer max. Mächtigkeit von 30 m eingelagert. Im nordwestlichen Deponiebereich wird eine Müllumschlagstation betrieben, die sich teilweise auf einem älteren Deponieabschnitt befindet.
Aktueller Sachstandsbericht:
Sanierungsmaßnahmen
2013 wurde der 26 m tiefe Sickerwasserzentralschacht durch einen Stahlbeton-Fertigteilschacht ersetzt. Zusätzlich erfolgte eine Erkundung der Sickerwasserleitungen.
Zur langfristigen Sicherung der Entwässerung in den Feldern 2 und 3 wurde Anfang 2016 eine zusätzliche Sickerwasserdrainageleitung mittels HDD-Spülbohrverfahren in den Müllkörper eingebracht. Diese Leitung, mit einem Durchmesser von 250 mm, wurde oberhalb der bestehenden Leitungen in Feld 2 und Feld 3 eingezogen. Die Gesamtlänge der neuen Leitung beträgt 260 m.
Monitoring (Überwachung des Grundwassers)
Das für den Zeitraum 2019-2021 beauftragte Monitoring-Programm zeigt weiterhin keine Auffälligkeiten. Im Grundwasser-Abstrom (nahes Deponieumfeld) ist ein leichter Deponieeinfluss vorhanden, der aber aktuell keinen Handlungsbedarf erkennen lässt.
Wartungsarbeiten im Entwässerungssystem (Drainage unterhalb der Deponie)
Die letzte Kamera-Befahrung im November 2020 hat ergeben, dass sich das Entwässerungssystem der Deponie Bornhausen in einem betriebs- und funktionsgerechten Zustand befindet. Die nächste Kontrolle erfolgt im Herbst 2021.
Prüfung der Sickerwasserfassung
Nach der AwSV (Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen) müssen die Anlagenteile der Sickerwasserfassung alle 5 Jahre geprüft werden. Bei der letzten AwSV-Prüfung wurden vom Sachverständigen nach Wasserrecht diverse Mängel festgestellt. Die Mängel werden im Rahmen des Baus der Oberflächenabdichtung beseitigt.
Oberflächenabdichtung (OFA)
Die Plangenehmigung für den Bau der Oberflächenabdichtung für die Deponie Bornhausen wurde vom Gewerbeaufsichtsamt Braunschweig am 20.12.2018 erteilt. Im November 2020 wurde mit dem Bau der Oberflächenabdichtung begonnen. Ausgeführt wird eine zweilagige Abdichtung bestehend aus einer Kunststoffdichtungsbahn und einer Tondichtungsbahn. Die Baustelleneinrichtung erfolgte auf dem Gelände des Schützenvereins. Die neue Müllumschlagsstation (neben der Deponie) wurde im Sommer 2021 in den temporären Betrieb überführt. Mit der baulichen Fertigstellung der Oberflächenabdichtung ist voraussichtlich Ende September 2022 zu rechnen.
Zum Teil fertiggestellte Oberflächenabdichtung im südlichen Bereich
Herstellung der Ausgleichsschicht auf dem Plateau der Deponie
Auf Anregung der Bornhäuser Bürger wird derzeit eine alternative Entwässerung des Regenrückhaltebeckens von der Deponie/MUS Bornhausen in Richtung Autobahn 7 anstatt entlang der Bundesstraße 243 in Richtung Ortslage Bornhausen geplant, um bei Hochwasserereignissen, wie im Jahr 2017, die Ortslage nicht durch die Wässer der Deponie und der MUS zusätzlich zu belasten. Das Genehmigungsverfahren bei der unteren Wasserbehörde des Landkreises Goslar ist abgeschlossen. Die erforderlichen Arbeiten werden im Rahmen des Baus der Oberflächenabdichtung in 2022 umgesetzt.
Folgende Gutachten zur Stilllegung und Nachsorge der Deponie Bornhausen wurden erstellt:
- 2011/07/21, Braunschweig - GGU mbH: Bornhausen, Deponie, Temporäre Oberflächenbadichtung
- 2012/01/04, Hamburg - Ing.-Büro für Abfallwirtschaft Prof. R. Stegmann: Stilllegung und Nachsorge der Deponie Bornhausen, Landkreis Goslar
- 2012/01/04: Anlage 2, Stilllegung und Nachsorge der Deponie Bornhausen, Landkreis Goslar
- 2012/02/28, Hamburg - Ing.-Büro Melchior und Wittpohl: Stellungnahme zum gutachterlichen Konzept zur Stilllegung und Nachsorge der Deponie Bornhausen
- 2012/09/28, Urbach - Ingenieurgesellschaft Prof. Czurda und Partner mbH (ICP): Zusammenstellung des Sanierungsbedarfs für die ehemalige Hausmülldeponie Bornhausen mit Variantenprüfung und Kostenschätzung
- 2015/01/31, Herten - ARGE Aktiventgasung Bornhausen: Planung der Regenerierung bzw. Sanierung des Gasfassungssystems