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Eisblockwette - Dämmen lohnt sich ... Wetten?

Gebäudedämmung und fachgerechte Sanierung bringen viele Vorteile: eine bessere Energieeffizienz, geringere Energieverbräuche, reduzierte Energiekosten und CO2-Emissionen sowie ein angenehmeres Raumklima und Wohlbefinden. Doch wie diese Vorteile sichtbar machen?

Das Klimaschutzmanagement des Landkreises Goslar wollte dies mithilfe eines Experiments erreichen: der Eisblockwette!!


Worum ging es?

Vom 13.08. bis 26.09.2019 waren auf dem Jakobikirchhof in Goslar zwei von außen fast identische Holzhäuschen zu sehen.

In beiden "wohnte" jeweils ein 1000 Liter Eisblock.

Der Clou: die Villa Wohlig war hervorragend gedämmt, die Villa Hitzig überhaupt nicht.

Da es innerhalb der Häuschen keine Kühlvorrichtung gab, mussten die Eisklötze in beiden Villen bei den noch sehr sommerlichen Außentemperaturen natürlich unweigerlich schmelzen.

Die große Frage war nur: Schmilzt in einem der Häuser das Eis schneller ab als im anderen?

Und wenn ja, um wie viel?

Während der Fortschritt der Abschmelze in der Villa Hitzig über ein Fenster zu beobachten war, ließ die Villa Wohlig keinen Einblick in ihr Inneres zu.

Denn die volljährigen Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Goslar durften wetten und dabei tolle Preise gewinnen!

 

Das Ergebnis

Am 26.09.19 wurde die Wette nach 6 Wochen voller Spannung endlich aufgelöst. Um 15.10 Uhr  drehte der Landrat Thomas Brych den Hahn des Wassertanks auf und dann hieß es: "Schmelzwasser marsch". Die Menge des abgeschmolzenen Wassers wurde mittels einer geeichten Wasseruhr ermittelt.
Begleitet wurde die Wettauflösung von verschiedenen Infoständen: wer sich über Gebäudedämmung und -sanierung, Heizung, Energieeffizienz oder Erneuerbare Energien informieren wollte, war hier richtig. Vertreten waren neben der Energieressourcenagentur, auch die Verbraucherzentrale und die Harz Energie GmbH mit Beratungsangeboten. Auch E-Bikes von E-Bike Kasten sowie ein Scuddy der Harz Venture standen zum Ausprobieren bereit.

Durch den geringen Durchlass der Wasseruhr lief und lief das Wasser, während die Spannung stieg. Um 19 Uhr dann die letzten Tropfen bis auch diese versiegten. Das Endergebnis lag letztlich bei 570 Liter.

In 45 Tagen ist also etwas über die Hälfte des Eisblocks abgeschmolzen. Damit zeigt sich ein deutlicher Unterschied zum ungedämmten Haus. Denn dort war das Wasser schon am 25.08.19, also nach ca. zwei Wochen, komplett abgeschmolzen.

Das Fazit also: Dämmen lohnt sich!!

Das zeigt auch die Auswertung der Datenlogger, die über den gesamten Zeitraum die Temperatur in den Häusschen gemessen haben. Während das ungedämmte Haus sich anfänglich gerade mal auf 9°C herunterkühlte und  dann sehr mit der Außentemperatur schwankte, pendelte die Innentemperatur der Villa Wohlig stets zwischen 3° und 5°C. Noch am Tag der Wettauflösung herrschten im Haus ca. 3,50°C. Und so war es auch nicht verwunderlich, dass das abfließende Wasser tatsächlich noch wie ein kühler Gebirgsbach wirkte.

Am besten schätzte Sabine Lange aus Clausthal-Zellerfeld, die mit 560 Litern am dichtesten am Endergebnis lag. Den zweiten Platz belegte Jan Bauer aus Braunlage, der 581 Liter tippte.

Die Hauptgewinne waren:


1. Preis

500 € Stromkostenzuschuss für Ökostrom

von der Harz Energie GmbH & Co. KG
für Sabine Lange aus Clausthal-Zellerfeld

2. Preis

1 Baumurkunde über 60 Bäume, gepflanzt in Sachsen (im Wert von 300 €)
für Jan Müller aus Braunlage

3. Preis

1 Baumurkunde über 90 Bäume gepflanzt in einem Aufforstungsprojekt in Nicaragua  (im Wert von 270 €) von der Energie Ressourcen Agentur Goslar e.V.
für Christiane Humphreys aus St. Andreasberg

   
Eiswürfel EBW
© HC Media 

Details zum Aufbau der Aktionshäuser


Beide Holzhäuschen hatten zwei Etagen: Im Obergeschoss wurde jeweils ein Eisblock  von 1 m³ "einquartiert". Im Untergeschoss stand ein Auffangbehälter für das geschmolzene Wasser, welches über einen Schlauch von der oberen in die untere Etage geleitet wurde.

Dieser identische technische Kern war energetisch jedoch sehr unterschiedlich verpackt. Während die Villa Hitzig nur dünne OSB-Wände hatte, die ganz einfach um die Wasserkanister herum gebaut werden konnten, kam die Villa Wohlig schon mit einer guten Standarddämmung daher. Dabei wurde ein Dämmmaterial  aus Altpapier gewählt  - ökologisch unbedenklich und kompostierbar. Für die Stärke der Dämmschicht wurde ein Wert gewählt, der auch ästhetische Gesichtspunkte berücksichtigt: denn bei 23 cm Schichtstärke bleiben Fenster noch Fenster. Bei dickeren Schichten erinnern sie hingegen wohl eher an Schießscharten.

Die bereits gedämmte Villa Wohlig wurde mithilfe eines kleinen Krans über die Kanister drüber gestülpt.

Da hier mit tonnenschweren Gewichten hantiert wurde, war der Aufbau entsprechend schwierig und aufwendig. Ein großer Dank geht an die Kreiswirtschaftsbetriebe, die sowohl für den Transport der Häuschen und der Eisblöcke sorgten als auch den schwierigen Aufbau bewältigten. Fachliche Unterstützung erhielten sie dabei von der Dachdeckerei Gebrüder Fricke aus Hahnenklee, die für den luftdichten Verschluss der gedämmten Villa Wohlig sorgten. Die Firma Nordfrost aus Hann. Münden stellte die Eisblöcke zur Verfügung.

Startschuss für die Eisblockwette:

Eröffnung EBW
© ERA 
Am 13.08.2019 gab Landrat Thomas Brych im Beisein der Sponsoren und Vertretern der Lokalpresse um 15 Uhr den Startschuss für die Eisblockwette.

„Das ein gut gedämmtes Gebäude dem Klimawandel entgegenwirkt und gleichzeitig den eigenen Geldbeutel schont, ist den meisten Menschen sicherlich bekannt. Sich diesem nicht nur derzeit hoch aktuellen Thema so spielerisch im Rahmen einer Wette zu nähern, finde ich hoch interessant. Ich erhoffe mir natürlich, so viele Leute wie möglich im Landkreis nicht nur zum Wetten, sondern vor allem zum Denken anzuregen“, so Brych bei der offiziellen Eröffnung der Wette.

weiterlesen 



Klimakunst

Am Montagmorgen des 19.08.2019 fanden sich 10 Schüler und Schülerinnen aus verschiedenen Klassenstufen der Realschule "Goldene Aue" mit Unterstützung von zwei Kunstlehrerinnen auf dem Jakobikirchof in Goslar ein. Die Aufgabe: Zwei Wände der Villa Hitzig mit Motiven passend zum Klimawandel zu gestalten. Nach einer kurzen Beratung entschieden sich die Schüler dafür, zwei Szenarien zu entwerfen, wie unser Planet wohl aussehen könnte, wenn wir Menschen nicht endlich handeln und der Klimawandel weiter fortschreitet wie bisher. 

So bat uns auf der Rückwand der Villa Hitzig ein Eisbär, der auf einer einsamen Eisscholle auf einem Meer voller Müll und Plastik schwimmt, um Hilfe, während zwei erschöpfte Vögel über ihm das einzige "Land" weit und breit umkreisen. Eine Hand, die vorsichtig einen Setzling hält, wirkt gleichsam als Mahnung wie Hoffnung: "Wir haben die Zukunft in der Hand".

Auch das zweite Bild zeichnete eine eher düstere Zukunft, in der die Schönheit der Erde mehr und mehr hinter den Smogwolken der Fabriken verschwindet. Eine weinende Erde betrauert die absterbenden Bäume. Auch hier eine Warnung: "Die Zeit zum Handeln läuft ab!" stand da in einer Uhr, die 5 min vor 12:00 Uhr anzeigt.

Auch der Goslarer Künstler, Thomas Velte, entschied sich für ein eher ungewöhnlich anmutendes Szenario: Ist doch der Brocken hier von Meer und desertifizierten Hügeln umgeben, auf denen wir Wüstenbewohner finden. Durchaus ein Szenario, das im nächsten Jahrhundert möglich ist, wenn wir die Erderwärmung nicht auf das 2°C-Ziel begrenzen und am Ende dieses Jahrhunderts bei 4°C landen. Denn was vielen unbekannt ist: CO2 hält sich sehr lange in der Atmosphäre. Selbst wenn wir heute alle menschengemachten Emissionen stoppen würden, würde die bisherige CO2-Konzentration in der Atmosphäre für eine fortschreitende Erderwärmung sorgen. Deshalb müssen wir jetzt handeln!

Die Schüler/innen sowie auch Herr Velte hoffen, mit ihren Bildern diesen Appell deutlich gemacht zu haben. 

Ganz im Gegensatz zu den eher düsteren Szenarien standen die farbenfrohen Bilder der Künstlergruppe „Papillon“, einem inklusivem Kunstprojekt der Lebenshilfe. Man wünscht sich den Erhalt einer artenreichen, gesunden Natur. Diese Zukunft halten wir in den Händen.  

                                                                                                                                                                        

                                                                                            



Weitere Informationen:

Energieberatung:

Immer wieder hört man auch von negativen Effekten, die bei der Sanierung entstehen können, allen voran Schimmelbildung. Daher ist es wichtig, sich vor der Sanierung ausgiebig von einem Fachmann beraten zu lassen. Denn bei der Sanierung kommt es vor allem darauf an, welche Materialien in Ihren Wänden verbaut wurden. Je nachdem wird ein Dämmmaterial gewählt, dass optimal zu den Baustoffen passt. 

Eine kostenlose Erstberatung erhalten Sie u.a. bei der Energie Ressourcen Agentur e.V.

Energie Ressourcen Agentur e.V.
Michael Stieler
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