Aktiv am Küchentisch: Gesundheitsprojekt für Seniorinnen und Senioren steht in den Startlöchern
Vierköpfiges Projektteam bereitet Vielzahl an Aktivitäten und Angeboten vor
Vor rund einem Monat haben Stefanie Biermann, Lena Deul, Katharina Reulbach und Sandra Kuhlang ihr gemeinsames Büro im zweiten Stock des Kreishauses in der Klubgartenstraße bezogen. Die Vier sind zuständig für das neu geschaffene Senioren-Gesundheitsprojekt „Aktiv am Küchentisch“ (AKKÜ) des Landkreises Goslar, das vom GKV-Bündnis für Gesundheit in Niedersachsen gefördert wird.
Aktuell ist das Team um die 46-jährige Projektkoordinatorin, die studierte Pflegewissenschaftlerin Stefanie Biermann, mit dem Knüpfen von Kontakten sowie der Planung von Angeboten und Aktionen befasst: „Ich denke, dass wir im Laufe des ersten Quartals 2025 dann auch viel mehr in der Öffentlichkeit präsent sein werden. Gegenwärtig bauen wir jedoch zunächst unser Netzwerk auf, führen ganz viele Gespräche mit potentiellen Partnern und erarbeiten Ideen und Konzepte von denen wir denken und hoffen, dass sie bei der Zielgruppe der Seniorinnen und Senioren auf Interesse stoßen.“
So hat sich das Projektteam in der Woche vor Weihnachten schon beim Kreisseniorenbeirat vorgestellt und wird Ende Februar im Sozialausschuss den Abgeordneten Rede und Antwort stehen.
Eine Schlüsselfunktion, quasi als Türöffner, wird künftig der Gesundheitsberaterin Lena Deul zukommen. Die 26-Jährige hat Gesundheitsmanagement studiert und wird nicht nur die Schnittstelle zu Ärzten, Apotheken und Therapeuten bilden, sondern sie soll die Seniorinnen und Senioren in den eigenen vier Wänden besuchen und am Küchentisch in Beratungsgesprächen möglichen Hilfebedarf analysieren. Die Besuche erfolgen natürlich nur nach vorheriger Absprache. „Bei uns läuft alles datenschutzkonform, auf freiwilliger Basis und ohne Verpflichtungen ab. Wer ein Beratungsgespräch mit mir hatte, braucht auch keine Sorge haben an einem Ernährungs- oder Bewegungsprogramm teilnehmen zu müssen. Wir wollen ein niedrigschwelliges Angebot machen und freuen uns, wenn dies auf Resonanz stößt“, sagt Lena Deul.
Für die Aktivitäten werden vorrangig Katharina Reulbach und Sandra Kuhlang verantwortlich zeichnen. Kuhlang (42), gelernte Diätassistentin, Ernährungs- und Allergieberaterin, will unterschiedliche Angebote zum Thema gesunde Ernährung machen. „Ich denke an Kochkurse bei denen die Gemeinsamkeit im Mittelpunkt steht, soll heißen wir kochen zusammen und wir essen zusammen“, so die Ernährungsexpertin.
Reulbach (33), ausgebildete Ergotherapeutin, möchte ihren Schwerpunkt beim Thema Bewegung setzen: „Bewegung kann viel zu einer verbesserten Lebensqualität beitragen, vor allem auch bei älteren Menschen. Mein Ziel ist es daher, die Seniorinnen und Senioren zu aktivieren, ihnen den Spaß an altersgerechten Übungen zu vermitteln und ihnen Abwechslung zu bieten.“ Unter anderem denkt die 33-Jährige dabei an „Stadtteilspaziergänge“ oder Aktionen in der Gruppe.
Bei den Kochkursen aber auch bei allen anderen Angeboten ist es dem Quartett ein wichtiges Anliegen einen niedrigschwelligen Zugang zu ermöglichen. „Bei uns darf und soll jeder mitmachen können, unabhängig vom sozialen Status oder der kulturellen Herkunft. Kulturelle Unterschiede wollen wir auch ganz bewusst beachten und in unsere Programmgestaltung einfließen lassen"“, sagt Projektkoordinatorin Biermann.
Neben der gezielten Ansprache von Seniorinnen und Senioren am Küchentisch, sind auch öffentliche Vortragsveranstaltungen und allgemeine Beratungstermine in Planung.
Für die ersten konkreten Umsetzungsschritte wurde der Goslarer Stadtteil Oker ausgewählt. Dort sollen die verschiedenen Ideen erprobt werden, bevor das AKKÜ-Projekt in weiteren Orten des Landkreises ausgerollt wird.
Wer Interesse an dem Projekt hat, ob als Teilnehmer oder Netzwerkpartner, kann sich ab sofort an Stefanie Biermann wenden. Telefonisch erreichbar ist sie unter der Rufnummer (05321) 76-7592 oder per E-Mail.