Trinkwasser muss noch für zwei bis drei Wochen abgekocht werden
Die Bürgerinnen und Bürger aus Clausthal-Zellerfeld, Wildemann und Buntenbock werden ihr Trinkwasser voraussichtlich noch für zwei bis drei weitere Wochen abkochen müssen. So lautet die aktuelle Einschätzung des Gesundheitsamtes des Landkreises Goslar.
Die Stadtwerke Clausthal-Zellerfeld haben derweil – wie von der Kreisverwaltung gefordert – ein Sanierungskonzept für die Wasserwerke Hirschler Teich und Oberer Kellerhalsteich vorgelegt und die Anschaffung einer mobilen Ultrafiltrationsanlage auf den Weg gebracht.
Die Anlage ist für das Wasserwerk Oberer Kellerhalsteich vorgesehen und soll in der kommenden Woche geliefert und aufgebaut werden. Nach erfolgreicher Installation und Inbetriebnahme bedarf es noch mehrerer negativer Proben, damit sichergestellt werden kann, dass das Wasser keine Belastungen mehr aufweist. Davon abhängig ist auch die Dauer des seit 25. September zuletzt vom Gesundheitsamt angeordneten Abkochgebots.
Erste Kreisrätin Regine Breyther zeigt sich zuversichtlich, dass sich die Trinkwassersituation in Clausthal-Zellerfeld in den kommenden Wochen entspannen wird: „Für die Bürgerinnen und Bürger ist das seit rund einem Monat mit lediglich einer kurzen Unterbrechung andauernde Abkochgebot mit Sicherheit eine große Belastung. Nun ist aber Licht am Ende des Tunnels zu sehen, und ich bin zuversichtlich, dass mit der Installation der mobilen Ultrafiltration die Probleme, die zuletzt im Wasserwerk Kellerhalsteich aufgetreten sind, abgestellt werden können.“
Das Sanierungskonzept, das aus Sicht des Gesundheitsamtes in zeitlicher Hinsicht noch etwas detaillierter hätte ausfallen können, gliedert sich in fünf Teilprojekte, die in den kommenden vier bis fünf Jahren realisiert werden sollen.
Neben einem Bewirtschaftungskonzept der Teichanlagen, einer Variantenstudie zur zukünftigen Trinkwasserversorgung nehmen die Stadtwerke auch das Roh- und Reinwassermonitoring in den Blick.
Zuvorderst, so sieht es das Konzept vor, sollen jedoch die Wasserfilter in den Wasserwerken Hirschler und Oberer Kellerhalsteich saniert werden.
Im Wasserwerk Hirschler Teich ist der Sanierungsprozess laut Angabe der Stadtwerke bereits recht weit fortgeschritten. Zwei von drei Filteranlagen befinden sich bereits im Probebetrieb. In der kommenden Woche soll auch der dritte Filter starten. Beim Hirschler Teich haben es die Stadtwerke mit einer Manganbelastung zu tun, die zu einer Verfärbung des Wassers führt. Hier soll mit entsprechenden Filteranlagen nachhaltig gegengesteuert werden.
Hinsichtlich der Ursachenforschung gibt es noch keinen genauen Hinweis darauf, wie immer mal wieder einzelne Enterokokken nur an der Probeentnahmestelle Wasserwerk Kellerhalsteich nachgewiesen werden. Daher sind weitere Untersuchungen geplant.
Die derzeit von den Stadtwerken vorgenommene Rohwasserentnahme aus dem Oberen Grumbacher Teich, die zu Beginn für Unstimmigkeiten sorgte, wird aller Voraussicht nach noch bis Anfang Dezember 2020 fortgesetzt.