Sanierungsplan für das H.C. Starck Gelände in Oker für verbindlich erklärt
Intensive Abstimmungen mit den beteiligten Behörden/Gutachtern führen zu einem nachhaltigen Konzept
In den vergangenen zehn Jahren hat die Firma H.C. Starck nicht nur ihre Gesellschaftsstruktur neu ausgerichtet, sondern auch das Grundwasser am Goslarer Standort „Im Schleeke“ saniert. Dafür wurden bereits über drei Millionen Euro aufgewendet und jedes Jahr werden weitere 250.000 Euro für die Reinigung und Überwachung des Grundwassers ausgegeben.
Diese Maßnahmen sind notwendig, weil auf dem über 150.000 Quadratmeter großen Grundstück seit 123 Jahren Chemikalien produziert werden. „Die heute selbstverständlichen Standards und gesetzlichen Vorgaben in den Bereichen Boden- und Grundwasserschutz gab es damals noch nicht.“, sagt Jochen Weber, heute Geschäftsführer der Chemitas GmbH, welcher die Maßnahmen federführend für den Standort begleitet hat.
Besonders in den Anfängen, als noch die Firma Gebrüder Borchers AG tätig war, wurden Abfälle auf dem Standort abgelagert, die dann später mit Gebäuden, Verkehrswegen oder Versorgungsleitungen überbaut worden sind. „Deswegen haben wir zusammen mit den Umweltschutzbehörden beschlossen, dass wir das Grundwasser noch auf dem Werksgelände abpumpen und von Schadstoffen reinigen. Die belasteten Böden werden immer dann ausgehoben und natürlich fachgerecht entsorgt, wenn aus betrieblichen Gründen Baumaßnahmen durchgeführt werden“ erläutert Weber die zugrundeliegende Strategie. Allein für die Entsorgung der Böden wurden zusätzlich in den vergangenen Jahren mehr als zwei Millionen Euro ausgegeben.
Das Grundwasser, das vom Harzrand durch das Werksgelände zur Abzucht strömt, wird an 13 Brunnen entlang der Straße „Im Schleeke“ aufgefangen? und je nach enthaltenen Stoffen über Aktivkohlefilter oder die zentrale Abwasserbehandlungsanlage der Firma Chemitas GmbH gereinigt.
Das im Sanierungsplan verbindlich festgeschriebene Sanierungsziel lautet: „kein belastetes Grundwasser verlässt das Werksgelände“. „Der Sanierungsplan wurde in einem sehr aufwändigen Prozess zusammen von der Firma, deren Gutachtern, der Wasserbehörde der Stadt Goslar, den Umweltbehörden des Landes Niedersachsen und der Bodenschutzbehörde des Landkreises Goslar entwickelt und in mehreren Schritten optimiert“, sagt Michael Riesen, Leiter der Bodenschutzbehörde des Landkreises Goslar, der die Koordination des Arbeitskreises übernommen hatte. Dabei laufen viele Brunnen schon seit mehr als zehn Jahren, andere sind dazu gekommen, weil ein speziell für den Standort entwickeltes Grundwasserströmungsmodell die Notwendigkeit aufgezeigt hat.
„Ich freue mich, dass alle Seiten so konstruktiv zusammengearbeitet haben und dass es ohne Streit zu einer guten Lösung für die Umweltsituation in Oker gekommen ist“ freut sich Landrat Thomas Brych über das positive Ergebnis. „Ich denke, dass die neuen Eigentümer der Betriebe sich nicht zuletzt auch wegen dieser sauberen und zukunftsfähigen Lösung zum Standort Goslar bekennen können“, so der Landrat.
Quelle: Gemeinsame Presseinformation des Landkreises Goslar und der Firma H. C. Starck