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Datum: 7. Juli 2023

Politische Gremien verabschieden sich mit kurzer Kreistagssitzung in die Sommerpause

Verwaltung gibt Auskünfte zur Wolfssituation sowie zu Gewalt an Schulen im Kreisgebiet

Eine kurze Sitzung des Kreistages hat die politische Arbeit auf Kreisebene in dieser Woche in die Sommerpause geschickt: Weniger als eine halbe Stunde tagte das Gremium am Montagnachmittag unter dem Vorsitz von Renate Lucksch im großen Sitzungssaal des Kreishauses öffentlich.   

Nachdem die Vorlagen bereits in den zuständigen Fachausschüssen thematisch erörtert wurden, gab es für die Kreistagsabgeordneten in der Sitzung am Montag keinen Diskussionsbedarf mehr: Die Beschlüsse wurden schnell und größtenteils einstimmig wie vorgeschlagen gefasst.

Größeren inhaltlichen Raum nahm die Beantwortung zweier Anfragen ein, die die CDU-Fraktion eingereicht hatte, und in denen Auskünfte zur Wolfssituation im Kreisgebiet sowie zum Thema Gewalt und Sicherheit an den Schulen im Landkreis Goslar erbeten wurden.

In Abwesenheit von Landrat Dr. Alexander Saipa übernahm Erster Kreisrat Frank Dreßler die inhaltlichen Ausführungen. „Es gibt gesicherte Erkenntnisse auch von den Wolfsberatern, dass es im Raum Seesen, Lutter und Braunlage Ansiedlungen von Wölfen gibt“, erläuterte Dreßler. „Da es sich in Braunlage um ein Pärchen handelt, könnte es hier zu einer Rudelbildung kommen – das wird die Zeit zeigen.“

In diesem Zusammenhang ging Dreßler auch auf zwei Vorfälle in Rhüden und Nauen ein, bei denen Hunde verletzt beziehungsweise getötet wurden, und Wölfe als Täter im Verdacht standen: In beiden Fällen hatte eine DNA-Untersuchung keine Hinweise auf den Wolf ergeben.

„Was die Schutzmaßnahmen für Weidetiere angeht, liegt die Zuständigkeit nicht beim Landkreis Goslar, vielmehr ist die Landwirtschaftskammer Niedersachsen verantwortlich“, beantwortete Dreßler die Anfrage der CDU weiter. An diese müssten sich auch die Landwirte wenden, die Schutzzäune errichten wollen, wobei hierfür ein Wolfsriss im unmittelbaren Gebiet oder drei in einem Umkreis von 30 Kilometern vorausgesetzt wird. Bislang habe es im Landkreis Goslar drei Verdachtsfälle gegeben, bei denen Schafe gerissen wurden – in zwei Fällen konnte der Wolf als Verursacher aber ausgeschlossen werden, so Dreßler.

Hinsichtlich der zweiten Anfrage, inwieweit es an den Schulen im Landkreis Goslar in der jüngeren Vergangenheit zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kam, konnten keine Zahlen zu konkreten Fällen vorgelegt werden: „Wir führen keine Kriminalitätsstatistik an den Schulen“, erklärte Erster Kreisrat Dreßler. „Allerdings wird reichlich Präventionsarbeit geleistet, unter anderem mit der Polizei. Dabei werden auch die Themen Cybermobbing und Mobbing behandelt.“ Die Frage, ob Schulen im Landkreis Goslar auf einen möglichen Amoklauf vorbereitet sind, bejahte Dreßler: „Die technische Ausstattung, um in einem solchen Notfall beispielsweise Lautsprecherdurchsagen vorzunehmen, ist gang und gäbe. Zudem hat jede Schule individuelle Konzepte, diese sind aber nicht öffentlich.“

Die Sommerpause für die Gremien wird sich über die Dauer der Sommerferien erstrecken: Die politische Arbeit wird mit der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Kreisentwicklung und Tourismus am 28. August wieder aufgenommen.