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Datum: 31. Mai 2023

Neuer Bildungsgang "Fachkraft Küche" soll im Sommer an den Berufsbildenden Schulen Bad Harzburg etabliert werden

Schulausschuss empfiehlt die Umsetzung des Medienentwicklungsplans / Keine Raumnot an Schulen durch hohe Anmeldezahlen

Gut eine Stunde dauerte am vergangenen Mittwochnachmittag die Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport, der unter dem Vorsitz von Renate Lucksch im Kreistagssaal tagte.

Dabei ebneten die Gremiumsmitglieder mit ihrer Entscheidung den Weg für die Einrichtung des Bildungsganges „Fachkraft Küche“, der bereits ab dem kommenden Schuljahr an den Berufsbildenden Schulen in Bad Harzburg angeboten werden soll.

Thematisch soll sich das neue Angebot an die Ausbildung zum Koch beziehungsweise zur Köchin anlehnen, allerdings nur zwei Jahre dauern und sich stärker auf die Vermittlung von praktischen Kompetenzen konzentrieren. Ziel ist es so, insbesondere leistungsschwächeren Auszubildenden den Einstieg ins Berufsleben zu ermöglichen, auch für Jugendliche mit noch nicht ausreichenden Deutschkenntnissen könnte dies ein Angebot sein. Als Nebeneffekt können so auch Gastronomiebetriebe geschultes Personal hinzugewinnen.

Einstimmig fiel auch die Empfehlung des Medienentwicklungsplans aus, der in den kommenden fünf Jahren an den Schulen unter der Trägerschaft des Landkreises Goslar umgesetzt werden soll: Bereits in der vorangegangenen Ausschusssitzung wurden dem Gremium die Inhalte des Konzepts durch das beauftragte Unternehmen „ifib consult GmbH“ präsentiert. Daher konzentrierte sich Lydia Schrader vom Kreismedienzentrum darauf, die beabsichtigten Ziele vorzustellen: „Wir wollen so eine Harmonisierung der technischen Grundausstattung in allen kreiseigenen Schulen erreichen, sowohl in den großen als auch in den kleinen Einrichtungen“, erklärte sie. Was Ausstattung und Infrastruktur angeht, waren die Schulen bislang eigenverantwortlich. Mit dem Medienentwicklungsplan soll nun für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte eine moderne und standardisierte digitale Lernumgebung bereitgestellt werden. Die Organisationsänderung, die das Konzept vorsieht, soll darüber hinaus Fehlerquellen und Provisorien innerhalb der technischen Ausstattung vermeiden und im Gegenzug die Möglichkeit geben, schnell zu reagieren und nicht erst, wenn Geräte veraltet sind, so Schrader.

Insgesamt rund 5,87 Millionen Euro sollen in den Jahren 2024 bis 2027 im Haushalt hierfür zur Verfügung gestellt werden, wobei zukünftige Förderprogramme auch genutzt werden können, um diesen Bedarf zu reduzieren.

Die mögliche Förderung von Digitalisierungsprojekten an den kreiseigenen Schulen war ein Punkt, an den Christian Friedrich, Leiter des Fachdienstes Schulorganisation, im Verlauf der Sitzung noch einmal anknüpfte: Er informierte die Ausschussmitglieder darüber, dass hinsichtlich der Fördermittel aus dem Digitalpakt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Sommer weitere Anträge durch die Schulträger gestellt werden können: Rund 168 Millionen Euro aus den bereitgestellten Mitteln wurden – soweit der Stand im April – durch die Schulträger nicht abgerufen. Da der Landkreis Goslar bis 30. Juni die bisher bewilligten Fördermittel ausgeschöpft hat, werden in dieser neuen Bewerbungsphase Anträge für weitere Mittel eingereicht, kündigte Friedrich an.

Angesichts der gerade erst zurückliegenden Anmeldetage an den weiterführenden Schulen für die fünften Klassen des Schuljahrs 2023/2024 warf die Verwaltung während der Ausschusssitzung zudem einen Blick auf die aktuelle Statistik.

Die Sorge, dass die teilweise deutlich höheren Anmeldezahlen in einigen Schulen eine Raumnot hervorrufen, konnte Michael Conzen, Leiter des Fachbereichs Bildung und Kultur, den Gremiumsmitgliedern aber nehmen: „Es gibt einige Systeme, die mittlerweile voll sind, wie die Robert-Koch-Schule in Clausthal-Zellerfeld. Hier ist die Kapazitätsgrenze maßgeblich aufgrund der anhaltend hohen Aufnahmequote von Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine erreicht. Durch die Anmeldezahlen kommen wir aber nicht in eine Raumnot“, sagte er. Das gelte auch für die Realschule Goldene Aue, an der die gesetzte Obergrenze von 120 Fünftklässlerinnen und Fünftklässlern nur knapp unterschritten wurde.

Die Schülerinnen und Schüler der Goldenen Aue sowie des Christian-von-Dohm-Gymnasiums werden im Frühjahr 2024 in das neugebaute Schulzentrum Goldene Aue umziehen. Während die Raumplanung für die Realschule eine durchgängige Vierzügigkeit vorsieht, wurde für das Christian-von-Dohm-Gymnasium mit Jahrgängen, die abwechselnd aus drei und vier Klassen bestehen, geplant.