Nach der Sommerpause: Schule startet im "eingeschränkten Regelbetrieb"
Wenn in der kommenden Woche in Niedersachsen die Schule wieder startet, dann erfolgt dies weiterhin unter dem Eindruck der weltweiten Coronapandemie. Von Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften und dem Funktionspersonal erfordert dies große Disziplin, ist der Landkreis Goslar als Träger der weiterführenden Schulen überzeugt.
Denn nach den Plänen des niedersächsischen Kultusministeriums soll der Schulunterricht im so genannten „eingeschränkten Regelbetrieb“, dem „Szenario A“ von insgesamt drei Konzepten, erfolgen. Dies bedeutet, dass alle Kinder und Jugendlichen, vom Grundschulalter bis zur Oberstufe wieder am Präsenzunterricht teilnehmen und nicht vor den heimischen Computerbildschirmen lernen.
Um einen weitgehend normalen Unterrichtsbetrieb zu gewährleisten, wird das Abstandsgebot unter den Schülerinnen und Schülern zugunsten eines „Kohorten-Prinzips“ aufgehoben. Unter Kohorten sind laut Definition des Ministeriums feste Lern- und Bezugsgruppen zu verstehen, in denen auf den Mindestabstand von 1,5 Metern verzichtet werden kann. Der Unterricht soll in voller Klassenstärke ohne Maskenpflicht erfolgen.
Mund-Nasen-Bedeckungen sind indes außerhalb von Unterrichts- und Arbeitsträumen zu tragen, sofern der Mindestabstand zwischen den Gruppen nicht eingehalten werden kann.
Auch Ganztagsangebote sollen wieder ermöglicht werden, ebenso der Sportunterricht sowie die Mittagsverpflegung. Ferner gilt weiterhin der inzwischen fortgeschriebene Rahmenhygieneplan, der unter anderem die regelmäßige Desinfektion von Türklinken und –griffen, Lichtschaltern, Treppen- und Handläufen, Tischen, Telefonen, Kopierern sowie allen sonstigen Griffbereichen vorschreibt.
Erste Kreisrätin Regine Breyther sagt, dass die Schulen mit der Umsetzung der Vorgaben des Ministeriums vor große Herausforderungen gestellt werden, zeigt sich jedoch dennoch zuversichtlich, dass die Lehranstalten im Landkreis Goslar dieser Aufgabe gerecht werden, wobei ein Infektionsrisiko niemals zu hundert Prozent ausgeschlossen werden kann. „Die Pläne unseres Kultusministeriums können natürlich nicht von jeglicher Kritik freigesprochen werden, ich bin jedoch der festen Überzeugung, dass in Hannover bei der Erarbeitung der Konzepte vor allem im Mittelpunkt stand, einen möglichst „normalen“ Schulbetrieb zu ermöglichen. Hier und da wird es zu Beginn aber sicherlich Nachbesserungsbedarf geben“, so Breyther.
Das niedersächsische Kultusministerium hat wie erwähnt drei Szenarien in der Schublade. Neben dem favorisierten „eingeschränkten Regelbetrieb“ gibt es noch die „Schule im Wechselmodell“ sowie „Quarantäne und Shutdown“.
Bei der Schülerbeförderung wird es keine Veränderungen im Vergleich zur Vor-Ferienzeit geben. Schülerinnen und Schüler haben wie alle Fahrgäste im öffentlichen Nahverkehr sonst auch Masken zu tragen und nach Möglichkeit Abstand zu halten.
Für Kinder und Jugendliche, die bis kurz vor Ferienende in einem Risikogebiet weilten und noch kein negatives Testergebnis vorweisen können, sollen laut Angabe des Ministeriums in jedem Fall zunächst zu Hause bleiben, dies aber gegenüber ihrer Schule kommunizieren. Reiserückkehrer aus Risikogebieten bittet die Kreisverwaltung überdies sich umgehend nach Ankunft beim hiesigen Gesundheitsamt zu melden.