Krisenstab des Landkreises stellt seine Arbeit vorerst ein
Bürgertelefon ab Montag, 29. Juni 2020, nicht mehr geschaltet
Der Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) des Landkreises Goslar, der sich seit Monaten mit den Auswirkungen der Coronapandemie befasst, stellt seine Arbeit vorerst ein. Diese Entscheidung wurde heute Morgen im Rahmen der bisweilen letzten Stabssitzung gefasst.
Davon betroffen ist auch das seit Mitte März geschaltete Bürgertelefon, das für Fragen rund um die Pandemie erreichbar war. Als Grund für die Einstellung der Stabsarbeit führt die Verwaltung das gegenwärtig geringe Infektionsgeschehen im Kreisgebiet an.
Regine Breyther, Erste Kreisrätin und Leiterin des Krisenstabes, betont, dass der Stab aktuell keine umfassenden Entscheidungen zu treffen habe, weshalb die Arbeit vorerst ruhen kann. „Die Stabsmitglieder stehen aber auf Abruf bereit, sollte sich die Lage kurz- oder mittelfristig verändern“, versichert Breyther.
Der Stab des Landkreises tagte ab dem 13. März zunächst täglich. Seit Ende April erfolgten die Sitzungen abhängig von der Lage mindestens zweimal wöchentlich.
Landrat Thomas Brych misst der Arbeit des Stabes große Bedeutung im Rahmen der bisherigen Krisenbewältigung bei: „Unser Stab hat zahlreiche Entscheidungen getroffen und Maßnahmen entwickelt, um dem Krisengeschehen bestmöglich begegnen zu können. Neben der Beschaffung und Verteilung von Schutzausrüstung und Desinfektionsmitteln zählen dazu unter anderem die Erstellung von Pandemieplänen für Alten- und Pflegeheime, die regelmäßige Information der Öffentlichkeit sowie die Organisation logistischer Ressourcen. Als besonders zielführend erachte ich in diesem Zusammenhang auch die reibungslose Zusammenarbeit mit unseren Krankenhäusern, der niedergelassenen Ärzteschaft, dem Deutschen Roten Kreuz und unserer Wirtschaftsförderung.“
Der Stab, der sich im Kern aus rund 20 Mitgliedern zusammensetzt, wurde in der Hochphase der Krise von bis zu 160 weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung unterstützt, die im Hintergrund wichtige Zuarbeit geleistet haben.
Beim Bürgertelefon des Landkreises, das zeitweilig auch am Wochenende geschaltet war, gingen in den zurückliegenden Wochen rund 4.600 Anrufe ein. Und auch die E-Mail-Adresse (veranstaltunggs@landkreis-goslar.de), die aus Anlass der Coronakrise eingerichtet wurde, fand starken Zulauf. Bislang wurden dort mehr als 1.700 Anfragen beantwortet.
Die Themenschwerpunkte am Bürgertelefon wechselten in Abhängigkeit der jeweils gültigen Verordnungslage. Großen Anteil nahmen stets Fragen zur Beschränkung sozialer Kontakte ein, vielfach wurde jedoch auch zu den Regelungen bezüglich der Nutzung von Zweitwohnungen nachgefragt. Und selbstverständlich waren von Zeit zu Zeit auch etwas kurios anmutende Anrufer dabei, die Verschwörungstheorien anführten.
Die bekannte E-Mail-Adresse wird bis auf weiteres auf Empfang gestellt bleiben. Wer Fragen rund um die Verordnungen zur Eindämmung des Coronavirus hat, kann sich also weiterhin an den Landkreis wenden. Für das Bürgertelefon gilt ebenso wie für den Stab, dass es bei Bedarf wiederbesetzt wird.