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Datum: 20. Oktober 2023

Einsatz untertage: Telenotfallmedizin funktioniert auch im Bergwerk

Fachgruppe Untertagerettung der Bergwacht Harz absolviert gemeinsame Übung mit dem Rettungsdienst des Landkreises Goslar

Dass der Einsatz eines Telenotarztes auch untertage funktioniert, hat jüngst eine gemeinsame Übung im Besucherbergwerk Rammelsberg bewiesen.

Mit der Fachgruppe Untertagerettung im Altbergbau der Bergwacht Harz hat der Rettungsdienst des Landkreises Goslar die technischen Möglichkeiten der Telenotfallmedizin in nicht alltäglichem Terrain erprobt.

Im Mittelpunkt stand dabei ein von Bergwachtmitglied Michael König entwickeltes System, das es ermöglicht eine Audio- und Videokommunikation von untertage an die Erdoberfläche in Echtzeit herzustellen. Bei der Übung im Rammelsberg erfolgte dabei erstmals eine Verbindung zum System der Telenotfallmedizin des Rettungsdienstes. Der Telenotarzt wurde somit in die Lage versetzt die Retter der Bergwacht bei ihrem Einsatz im Bergwerk zu unterstützen, wie es auch im „Normalbetrieb“ mit den Notfallsanitätern des Rettungsdienstes erfolgt.

Dr. Tobias Steffen, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes, wertet die Übung untertage als einen weiteren wichtigen Baustein bei der Weiterentwicklung der Notfallrettung: „Einsätze im Bergwerk bestimmen glücklicherweise nicht unseren Alltag, die Übung hat uns aber vor allem gezeigt, wie vielseitig die Einsatzmöglichkeiten des Telenotarztes sind. Ich bin überzeugt, dass wir hier noch viele weitere Fortschritte erzielen können.“

In eine ähnliche Richtung zielt auch das Fazit von Bergwachtsprecher Stefan Sobotta, der betont, „dass wir unsere Technologie von untertage nach übertage erfolgreich in das System der Telenotfallmedizin des Landkreises Goslar integrieren konnten, ist nach meiner Auffassung eine tolle Entwicklung in der modernen Notfallmedizin, denn sie eröffnet Möglichkeit auch in entlegenen Winkeln fachlich versiert zu helfen.“

Für die Übertragung von Audio- und Videosignalen auf dem Bergwerk wurde unter anderem eine über 1000 Meter lange Leitung bis in den Bereich des Rathstiefsten Sollten verlegt. Untertageretter Christian Rector und die anderen Beteiligten zeigten sich begeistert von der Qualität der Video- und Tonsignale, die ihn aus den mittelalterlichen Grubenräumen direkt mit dem Telenotarzt des Landkreises Goslar verbanden. Alle Vitaldaten des Patienten konnten dabei live mit Notarzt verfolgt und beurteilt werden. Die gemeinsame Übung von Bergwacht und Rettungsdienst wurde von der hestomed GmbH mit einem Defibrillator/Monitor-System Typ Corpuls und Fachberatung zum Bereich Telemedizin unterstützt.

Hintergrundinformationen:

Die Fachgruppe Untertagerettung im Altbergbau ist eine spezielle Einheit innerhalb der Bergwacht Harz mit Mitgliedern aus ganz Deutschland. Die Expertinnen und Experten für Altbergbau aus ganz Deutschland arbeiten schwerpunktmäßig in verlassenen Bergwerken. Ein wesentlicher Aspekt ist dabei die Kommunikation zwischen dem Einsatzort tief unter der Erde mit der Oberfläche.