Eine Reise in den Osten Irans
Vortrag der Kvhs im Kreishaus: „Sistan va Baluchestan“
Am kommenden Donnerstag, 11. April 2024, um 19:00 Uhr wird ein besonders spannender Vortrag der Kreisvolkshochschule im Kreishaus Goslar veranstaltet. Mit vielen Fotografien und Erfahrungsberichten erzählt der Dozent Bernd Schmitz von seiner Reise in den Osten Irans.
Das Auswärtige Amt rät seit vielen Jahren von Reisen in den iranischen Teil Belutschistans ab. Dabei gab es dort in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten weit weniger zivile Opfer extremistischer Gewalt als in Europa. Der Vortragende, Bernd G. Schmitz, ist zwei Wochen als Tourist in der Region unterwegs gewesen, um sich selbst ein Bild von der Situation zu machen. Dabei hat er auch einige beeindruckende Zeugnisse der Jahrtausende alten Kulturen Sistan va Baluchestans besucht. Wichtiger waren ihm aber die Begegnungen mit den offenen und gastfreundlichen Menschen. Deren größtes Problem ist Wassermangel, verursacht durch den fortgeschrittenen Klimawandel, Übernutzung und ein Staudammprojekt im benachbarten Afghanistan. Dabei war Sistan einst eine der Kornkammern Irans.
Wer in den äußersten Osten der Islamischen Republik reist, darf sich auf gleich zwei Musik- und Esskulturen freuen: die der Einwohner Sistans und der Baluchestans. Dass es in der einen Teilprovinz musikalische und kulinarische Anklänge an Afghanistan und in der anderen einiges an Pakistan Erinnernde gibt, liegt auf der Hand: Sistan grenzt an Afghanistan und die Belutschen siedeln dies- und jenseits der iranisch-pakistanischen Grenze.
Im Süden der Provinz zieht sich die Makran-Küste über 1000 Kilometer entlang des Persischen Golfs von Iran bis nach Pakistan. Deren wüstenartiges Hinterland ist geprägt von bizarr erodierten Hügeln, die im zu Iran gehörenden Teil „Marsberge“ genannt werden. Geologisch ebenso interessant sind die Schlammvulkane nahe der Hafenstadt Tang. Traditioneller Haupterwerb der Küstenbewohner ist der Fischfang. Die reich verzierten Schiffe ähneln den arabischen Dhaus.
In der dank Freihandelszone boomenden Stadt Chabahar wird mit indischer Hilfe der Hafen ausgebaut. Damit will die iranische Regierung neue Handelswege erschließen.
Es wird eine Teilnahmegebühr von zehn Euro pro Person an der Abendkasse erhoben. Eine vorherige Anmeldung bei der Kvhs Goslar ist nicht erforderlich.