Ehemaliges Hüttengelände Oker: IVH präsentiert dem Ausschuss für Bauen und Umwelt die wichtigsten Entwicklungsvorhaben
Verkehrsberuhigende Maßnahme: Gutachter soll sich mit der Verkehrssituation am Ortsausgang Wolfshagen im Harz (K 35) befassen
Knapp zwei Stunden tagte gestern der Ausschuss für Bauen und Umwelt des Landkreises Goslar unter Vorsitz von Dr. Friedhart Knolle. Den meisten Raum nahm dabei die Präsentation geplanter Projekte auf dem ehemaligen Hüttengelände zwischen Oker und Harlingerode ein. Diplom Geologe Uwe Lohmann stellte in seiner Funktion als Geschäftsführer der IVH (Industriepark und Verwertungszentrum Harz GmbH) ausgewählte Projekte der Sanierungs- und Entwicklungsstrategie für das weitläufige und geschichtsträchtige Gelände vor.
Mehrfach versicherte Lohmann, dass es der IVH wichtig sei, bei allen großen Projekten die Öffentlichkeit rechtzeitig über die geplanten Schritte zu informieren und aufzuklären. So unter anderem beim anstehenden Rückbau der Gebäude der ehemaligen Zinkproduktion. Der Geschäftsführer erläuterte, dass die IVH alles unternehmen werde, um die Staubbelastung so gering wie möglich zu halten. „Ganz ohne Staub wird es aber nicht gehen“, so der Geologe gegenüber den Ausschussmitgliedern.
Neben dem Rückbau alter Gebäudebestände zählen der Bau einer Aufbereitungsanlage für belasteten Straßenaufbruch sowie einer neuen Anlage für die Aufbereitung von Akkuschrott zu den größten Vorhaben. Ferner berichtete Lohmann von der Neugestaltung des Bahnumschlages (Verladeterminal), wo sicherlich Synergieeffekte mit umliegenden Wirtschaftsunternehmen realisierbar seien.
Lohmann machte indes auch deutlich, dass es sich bei der Entwicklung und Sanierung des ehemaligen Hüttengeländes um ein langwieriges Projekt handele, das viele Jahre in Anspruch nehmen wird.
Im Anschluss an den Vortrag befasste sich der Ausschuss unter anderem mit der Errichtung von Freiflächenphotovoltaikanlagen, der Einberufung eines Runden Tisches für die Sanierungsfälle „Absitzbecken Bollrich“ sowie den Deponien Paradiesgrund und Formsandgrube. Für beide Anträge gab es ein einstimmiges Votum.
Einigkeit herrschte auch hinsichtlich der Einleitung des Verfahrens zur Entlassung von Flächen aus dem Landschaftsschutzgebiet „Harz (Landkreis Goslar)“ im Bereich des Goslarer Stadtteils Hahnenklee. Dort soll die Ansiedlung eines Nahversorgers vorangetrieben werden.
Für etwas umfassendere Diskussion sorgte ein Antrag von SPD, Grünen und der CDU-Fraktion. Alle drei Fraktionen setzen sich für eine verkehrsberuhigende und lärmreduzierende Maßnahme im Verlauf der Kreisstraße 35 am Ortsausgang Wolfshagen in Richtung Lautentahl ein. Die Verwaltung hatte in ihrer Stellungnahme darauf hingewiesen, dass es vor einer Entscheidung der Expertise eines Verkehrsgutachters bedarf. Die Politik forderte den raschen Einsatz eines entsprechenden Gutachters, was die Verwaltung zusagte.
Die vollständigen Unterlagen zur Sitzung des Ausschusses für Bauen und Umwelt sind auch im Kreistagsinformationssystem auf der Internetseite des Landkreises abrufbar.