Inhalt
Datum: 16. September 2022

Bau- und Umweltausschuss ebnet Weg für den Bau einer zweiten Sommerrodelbahn auf dem Hahnenkleer Bocksberg

Verkehrsberuhigende Maßnahmen an der K 35 in Wolfshagen sind vom Tisch

Der Ausschuss für Bauen und Umwelt des Landkreises Goslar hat in seiner gestrigen Sitzung den Weg für den Bau einer zweiten Sommerrodelbahn auf dem Bocksberg in Hahnenklee bereitet. Die endgültige Entscheidung obliegt jedoch dem Kreistag, der am 10. Oktober zu seiner nächsten Sitzung zusammenkommt.

Um die Beschlussvorlage mit der Nummer XIII / 0284 gab es im Ausschuss keine große Diskussion. Ausschussvorsitzender Dr. Friedhart Knolle unterstrich lediglich nochmals, dass die Realisierung des Vorhabens an den Abschluss des städtebaulichen Vertrages zwischen der Stadt Goslar, dem Investor und dem Landkreis geknüpft ist.

Konkret hat der Bau- und Umweltausschuss gestern die Empfehlung in Richtung des Kreistages abgegeben, dass der beabsichtigen Befreiung von den Verboten der Landschaftsschutzgebietsverordnung „Harz (Landkreis Goslar)“ – abweichend von der bestehenden T-Zonen Regelung – zugestimmt wird.

In besagtem städtebaulichen Vertrag werden die Auflagen festgeschrieben, die der Investor im Gegenzug zum Bau der Sommerrodelbahn zu erfüllen hat. Dies ist wichtig, um den Ausgleich zwischen touristischer Entwicklung und dem Landschaftsschutz Rechnung zu tragen. Unter anderem verpflichtet sich die Firma Bocksberg Invest GmbH zur dauerhaften Reduzierung der Schneeerzeuger sowie die Neuanklage der Alpin-Piste „Hahnenkamm-Abfahrt“.

Lebhafter gestaltete sich die Diskussion um die bereits mehrfach diskutierte Ortseingangssituation in Wolfshagen im Verlauf der Kreisstraße 35. Dieser Punkt sorgte auch für einige gefüllte Plätze auf der Besuchertribüne des Kreistages.

Die Mehrheit der Ausschussmitglieder votierte gestern dafür, dass die Planungen für eine bauliche verkehrsberuhigende Maßnahme im Bereich des Ortsausganges Wolfshagen in Richtung Lautenthal nicht weiterverfolgt werden.

Einem Änderungsantrag der CDU, den Bau eines Kreisels zu planen, wie er von der Verwaltung in der Variantenbetrachtung bereits geprüft wurde, stimmte der Ausschuss indes nicht zu.

Landrat Dr. Alexander Saipa verwies mit Blick auf die Vorlage seiner Verwaltung auf die eindeutige Faktenlage: „Wir haben untersucht, ob sich aus den beauftragten Seitenradarmessungen Anhaltspunkte ergeben aus denen sich bauliche Maßnahmen ableiten lassen. Das uns vorliegende Bild ist jedoch eindeutig. Aus Sicht meiner Verwaltung und der Polizei ist anhand der gemessenen Geschwindigkeiten keine Gefährdung auszumachen. Vor diesem Hintergrund können wir keinen Bau einer verkehrsberuhigenden Anlage vorschlagen.“

Das Thema „Lärm“, welches von den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern in der Einwohnerfragestunde aufgeworfen wurde, war nicht Bestandteil der von der Politik beauftragten Überprüfungen.

Einigkeit herrschte im Ausschuss über die Fortsetzung des Biodiversitäts-Projektes „FABiAN“, dass die Artenvielfalt und Biotopvernetzung in der Agrarlandschaft verbessern soll.

Ferner votierten die Ausschussmitglieder für die Einleitung eines Entlassungsverfahrens aus dem Landschaftsschutzgebiet „Harz (Landkreis Goslar)“ für Flächen westlich der Lautenthaler Straße in Hahnenklee. Dort soll das Projekt „Naturhotel Waldgarten“ realisiert werden.