Übergabe einer weiteren "Grünen Hausnummer" für den Klimaschutz
Der Landkreis Goslar belohnt mit der Klimaschutzkampagne „Grüne Hausnummer“, die er zusammen mit der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) und der Energie Ressourcen Agentur Goslar (ERA) veranstaltet, das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern, die sich für den Klimaschutz einsetzen. Eigentümer, die beim Bau einer Immobilie respektive der Sanierung von Bestandsimmobilien ganz gezielt auf die Energieeffizienz ihrer vier Wände setzen, erhalten die Hausnummer als sichtbares Zeichen ihrer Einsatzbereitschaft. Daneben lohnt sich eine solche Investition in die Sanierung auch wirtschaftlich. Zu dieser Schlussfolgerung kamen auch Stephanie und Jörg Edelmann, die sich 2016 nach dem Kauf eines Altbaus aus dem Jahr 1875 dazu entschlossen, die ursprüngliche Fassadenrhythmik wiederherzustellen. Neben der Dämmung von Außenwänden und Geschossdecken mit Holzfaserdämmstoffen beziehungsweise Mineralwolle, einer Styropordämmung der Bodenflächen sowie dem Einbau von dreifachverglasten Fenstern, ist es vor allem die Heizungsanlage, die begeistert.
Sie planten und verlegten selbstständig Grabenkollektoren für die Wärmepumpe. Diese stehen in Heizschlaufen senkrecht im Boden in einer Tiefe von 3 bis 1,20 m. Insgesamt laufen so 900 m Leitung in einer Grabenlänge von 70 m durch den Garten. „Die durch die Erdkollektoren generierte Energie deckt unseren kompletten Heiz- und Warmwasserbedarf ab“, berichtet Jörg Edelmann stolz. Für zusätzliche, wohlige Behaglichkeit sorgt ein Kamin. Verteilt wird die Erdwärme im Haus durch eine Fußbodenheizung im Erdgeschoss und Wandheizungen im Obergeschoss. Beide bieten als Flächenheizungen ein warmes und sehr angenehmes Raumklima und benötigen nicht so hohe Vorlauftemperaturen wie herkömmliche Heizkörper. Gleichzeitig dienen sie als Energiespeicher. Eine Lüftungsanlage leitet die feuchte Luft aus dem Haus und ist ebenso wie die Heizungsanlage integriert in eine Smarthome-Installation.
Hervorzuheben ist auch, dass ausschließlich Lehmstreichputz und Sumpfkalkfarbe in den Wohnbereichen verwendet wurden, die als natürliche Rohstoffe eine gute Umweltbilanz haben.
Alles in allem konnte die Familie durch ihre Sanierungsmaßnahmen eine beachtliche Senkung des Energieverbrauchs erzielen, der dem eines Neubaustandards gleichkommt. Begleitet wurde sie bei Planung und Umbau des Hauses von der Architektin und Energieeffizienzberaterin Ute Meermann-Hirsch aus Bad Harzburg.
Für ihr Bau- und Sanierungsprojekt wurde die Familie Edelmann vergangene Woche mit der Grünen Hausnummer ausgezeichnet. „In privaten Haushalten fällt rund ein Viertel des gesamten Endenergieverbrauchs in Deutschland an, mehr als zwei Drittel davon werden zum Heizen aufgewendet. Der Handlungsbedarf ist hier also riesig“, berichtet Elisa Nestmann, Klimaschutzmanagerin des Landkreises Goslar und verantwortlich für das Projekt „Grüne Hausnummer“ im Kreisgebiet.
Für weiterführende Informationen rund um das Thema Klimaschutz steht Frau Nestmann (siehe Kontakt rechte Randspalte) zur Verfügung. Eine kostenlose Energieberatung bietet auch Herr Michael Stieler von der ERA unter der Rufnummer: 05321 6857899 an oder persönlich jeden Freitag von 08:00 Uhr bis 13:00 Uhr im Energiebüro in der Sparkassenpassage in Goslar.